CDU aktuell

Gleich zweimal musste die CDU Remchingen bei ihrem ersten
politischen Aschermittwoch in den sauren Hering beißen: Einerseits wegen der traditionellen
Fastenspeise, andererseits, weil ihr Hauptreferent, der Europaabgeordnete Daniel Caspary
wegen einer Zahn-OP kurzfristig absagen musste. Für eine dennoch ordentliche Portion
politischer Würze sorgte dafür kurzfristig Moritz Oppelt mit dem Blick eines
Ehrenamtspolitikers auf Europa. Der 30-Jährige Betriebswirtschaftler und Jurist aus
Neckargemünd ist Bezirksvorsitzender der Jungen Union Nordbaden und nach Caspary
zweiter Kandidat für die Europawahl.
Der für die Jungen fast schon selbstverständliche Frieden in Europa sei ein Erfolg, an dem
man aber fortwährend arbeiten müsse, erklärte Oppelt mit besorgtem Blick auf den
Rechtsruck, für den europakritische Parteien gesorgt hätten. Auch wenn er der AfD-Politik
nichts abgewinnen könne, müsse man sich fragen: „Was läuft denn dann so falsch, dass so
viele Leute die AfD wählen?“ Statt „politischem Klein-Klein der Linken und Grünen“ und
Verboten zum Datenschutz oder Stickoxidgrenzwerten, die vor Ort keiner wolle, müsse man
sich wieder den großen Fragen zur Migration, zur außenpolitisch stärkeren Zusammenarbeit,
Wirtschaft und Energie widmen: „Keine Partei hat so viele Anstrengungen für Europa
gemacht wie die von Adenauer, Kohl und Merkel.“
Während in der Diskussion Ulrich Schmidt für mehr Mut zur Demokratie in Europa plädierte
und Hans Zachmann politische Störfeuer aus Osteuropa zu bedenken gab, fragte Rudi Leber
nach, ob es das Mess-Chaos bei den Stickoxiden eigentlich nur in Deutschland gebe. Andere
Länder würden den räumlichen Spielraum der Abstände der Stationen von Straßen viel weiter
ausnutzen, erklärte Oppelt. Man müsse fragen, wer das am Ende falsch mache, auch wenn
ihm selbst der Umweltschutz am Herzen liege. „Man darf die Anforderungen nicht
wegschieben – am Ende kann man selbst durch Umweltschutz viel Geld sparen“, betonte
Felix Casper, der mit seiner Nöttinger Eisengießerei den höchsten Auflagen unterliege, aber
auch viele Maßnahmen ergreife, wodurch die Gießerei zu den saubersten im Land gehöre.
Andre Lindner gab zu Bedenken, dass wegen der Batterie auch das E-Auto in ein paar Jahren
ein Problem sei: „Auch die Atomkraft war so lange toll bis der Müll kam.“ „Wichtig ist, nicht
nur Versprechen zu machen, sondern sie auch umzusetzen“, brachte es Besucherin Sieglinde
Köber aus Singen schließlich auf den Punkt.
Der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Roland Kröner freute sich über reges Interesse, das
der CDU Zuversicht gebe, bei gleich vier Herausforderern auch dieses Mal stärkste
kommunalpolitische Kraft in Remchingen zu bleiben. Umrahmt von klangvollen
Klavierstücken, gespielt von Nora Köber, ehrten Kröner und der CDU-Kreisgeschäftsführer
Markus Bechtle für zehnjährige Parteitreue Sabine Maag und Oliver Stieler, der sich neben
dem Gemeindeverband auch im Landesfachausschuss Wirtschaft und Wohnungsbau sowie in
der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung engagiert. Ganze 50 Jahre in der CDU ist der
langjährige Geschäftsführer der Handwerkskammer Pforzheim Franz Reindl. In einer sehr
bewegten Zeit sei er einer der ersten gewesen, die mit dem Gründungsvorsitzenden Werner
Engel den Gemeindeverband aus der Taufe hoben.

FÜR LANGJÄHRIGE TREUE bekamen Franz Reindl (rechts) und Oliver Stieler (Zweiter von links) Glückwünsche vom CDU-Kreisgeschäftsführer Markus Bechtle (von links), Gastredner Moritz Oppelt und dem Gemeindeverbandsvorsitzenden Roland Kröner.
Foto: Zachmann

Moritz Oppelt am Rednerpult. Foto: Zachmann

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